…beim Fotografieren hübsch sein manchmal sehr.
Muss ich aber auch nicht – zum Glück. Manchmal kommt man schon etwas ins Schwitzen, sei es durch die unbarmherzige sommerliche Mittagssonne, strömenden Regen, bevorstehenden Gruppenfotos mit 150 Gästen und weit und breit nichts zum draufstellen oder wenn man befürchtet beim Objektivwechsel nicht schnell genug zu sein. Und nein, ich laufe nicht mit zwei Kameras umgehängt herum. Bin aber eh schnell genug, keine Sorge 🙂
Braut und Bräutigam müssen gut getroffen sein, die Eltern, Freunde und natürlich alle anderen Gäste sind wichtig. Wichtig finde ich auch immer, dass das Brautpaar viel Zeit mit ihren Gästen verbringen kann, wir die Zeit also nicht zu sehr für das Fotografieren (während die Gäste da sind) aufwenden. Ich werde meine Fotos (besonders die Grupppenfotos) nie zur Perfektion stylen. Natürlich achte ich darauf, dass alle Gesichter gut ersichtlich sind (soweit es bei extrem großen Gruppen nun einmal möglich ist), das Kleid der Braut passt und die Handtaschen fürs Foto abgelegt werden. Ich werde aber nicht an den Gästen herumzupfen, manchmal muss es einfach schnell gehen. Ich habe aber nichts dagegen, sondern freue mich sogar, wenn mich da wer von den Gästen in dieser Hinsicht unterstützt. Ich fange Emotionen ein, dokumentiere mit meinem Blick die Dinge, aber erschaffe sicherlich keine perfekte Märchenillusion dieses Tages. Wer darauf Wert legt, dass jeder Faltenwurf perfekt sitzt, für den bin ich die falsche Fotografin.
Umso mehr freut es mich, dass es für viele Brautpaare heuer doch ganz gut gepasst hat. Die Hochzeitssaison ist fast vorbei, es war intensiv, schön und fordernd zugleich. Ich habe viel dazugelernt, war bei manchen Brautpaaren mehr als nur „die Fotografin“, wurde von lieben Kollegen begleitet (danke besonders Mario Picha und Fabian Wimberger), habe nette Pfarrer kennengelernt und schöne Kirchen mit besonderem Flair.
Eines weiß ich, das Piratengesicht muss ich mir beim Fotografieren abgewöhnen, irgendwann werde ich diese Falten nicht mehr los (nicht, das das etwas schlimmes wäre). Ich mag die Herausforderung, die dieser Beruf mit sich bringt, die unwiederbringlichen Momente bestmöglich einzufangen und auch das Selbstständigsein an und für sich, auch wenn es nicht immer leicht ist, ich will hier nichts schön reden. Ich bin gespannt, auf das was kommt. Danke an alle, die ich heuer begleiten durfte, für eure lieben Worte, natürlich ihr, meine treuen Leser und Leserinnen, für die Kritik und die vielen Gläser Wasser die mir die Gäste heuer wohlwollend zugereicht haben.
Und wer in Zukunft heiratet oder sonst wie feiert, machts ruhig mal von eurer Fotografin ein Making of Foto, die freut sich darüber.
Foto: Fabian Wimberger
Foto: Mario Picha
Foto: Mario Picha
Fotos: Gernot Dürrschmid und Lucas Knaus