Weg mit der Kamera, hinein ins Radiostudio…

…und dann bin ich krank geworden.

Der Plan war eigentlich folgender: eine gemeinsame Radiosendung mit Margit Kasimir zu machen. Das Vorgespräch im MÜK bei Tee und Kaffee warf interessante Fragen auf, da ging es um das Essentielle der Fotografie, persönliche Vorlieben, diesen meinen geliebten Blog und im weitesten Sinne um meinen Weg und Zugang zur Fotografie.

Ich wollte hier nicht spoilern, nur leider sind die Grippeviren der Aufzeichnung im Studio dazwischen gekommen, deswegen sind wir vorerst mit den schriftlichen Notizen verblieben, ein neuer Termin während der Feiertage zu finden gestaltet sich als schwierig. Und auch das Baby ist so ein Faktor, den man nicht besonders gut mit einplanen kann, und lange dauert es ja nimmer 🙂

Da der Blogbeitrag aber bereits fertig war (obwohl ich diesen jetzt natürlich grundlegend umgeschrieben habe), wollte ich ihn online stellen, schon alleine aus dem Grund, dass die Fotos unten nimmer passen, falls wir die Sendung im Frühjahr nachholen, mal schauen.

Wir haben lange über die Selbstwahrnehmung der Leute auf Bildern gesprochen. Es ist immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Fotos ankommen. Oftmals sind die Leute überrascht, sehen neue Seiten an sich. Und die Kamera kann nicht zaubern, ganz im Gegenteil, es werden die Gesichtszüge die man mag und die man weniger mag gleichermaßen abgebildet. Ein gutes Portrait entsteht immer in Zusammenarbeit, die Fotografin sucht das beste Licht, bemüht sich um eine angenehme Atmosphäre, gibt mehr oder weniger Instruktionen und wenn sich der Portraitierte auf das Ganze einlässt und ebenfalls Freude dabei hat, können wunderbare Bilder entstehen, die man gerne länger anschaut. Das braucht manchmal etwas Zeit, manchmal geht es ganz schnell.

Fotografieren ist etwas schönes, es ist etwas geselliges, man kann aber auch alleine losziehen und die Welt interpretieren, je nachdem welche Vorlieben man pflegt. Ich denke gerne an meine Anfänge zurück, Wien-Spaziergänge rund um den Westbahnhof, Technisches Museum, Schienenfotos mit Null Ahnung von Bildgestaltung, die irgendwie doch gefällig waren – Bauchgefühl sei Dank. Die vielen Besuche von meinen Freundinnen und Studienkolleginnen (ja, es waren eigentlich immer Frauen) in der kleinen Wiener Wohnung und im kleinen Wiener Innenhof, die meine ersten Portraitanfänge bedeuteten.

Der Weg bis jetzt war ein interessanter mit tollen Begegnungen. Ich habe viele Bücher über die Fotografie gewälzt, unzählige Videos geschaut und tausende Bilder bearbeitet und (fast) immer eine Freude mit den Ergebnissen gehabt. (Und es gibt noch so viel zu lernen!) Und noch schöner finde ich es, diese Freude mit anderen zu teilen.

Da es, denke ich, vielen so geht, sage ich zum Abschluss nur: Liebe Leute, machts! Egal was es ist, wenn es euch Freude bereitet, ist es auch wert seine Zeit damit zu verbringen.

Margit ist Upcyling-Künstlerin aus Neumarkt, schaut unbedingt hier einmal rein: LINK

Und ein fehlfokussiertes-dicke-Bauch-und-Oberschenkel-Foto. Nichtsdestotrotz mag ich das sehr gerne, man darf nicht immer alles so ernst nehmen 😉